Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1998

Theater als "Aktion"

In: 1968 - Vom Ereignis zum Gegenstand der Geschichtswissenschaft., S. 224-238

Abstract

In der 68er Bewegung spiegelte sich im Selbstverständnis der Akteure die Situation an den Universitäten auch an den bundesdeutschen Stadttheatern wider, die als bürgerlicher, bürokratisierter "Apparat" begriffen wurden. Der Verfasser, von 1962-73 Mitbegründer bzw. Mitarbeiter der "Schaubühne am Halleschen Ufer" in Berlin-Kreuzberg und gleichzeitig von 1963-69 Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds (SDS), präsentiert eine Innenansicht der Theatersituation jener Zeit. Die von der Studentenbewegung geprägten Besonderheiten der "Schaubühne" im Gegensatz zu den traditionellen Staats- und Stadttheatern werden skizziert. Auf der anderen Seite wird, annähernd anekdotisch, beschrieben, wie die Theaterleute sich zu den verschiedenen Stationen der Studentenbewegung verhielten bzw. welche Hoffnungen sie daran knüpften. Als Hauptbeispiel wird die Inszenierung des "Vietnam Diskurses" von Peter Weiss in München in Anlehnung an den Vietnam-Kongreß 1968 in Berlin geschildert. Der Erfolg der neuen "Schaubühne" seit 1972/73 unter Peter Stein wird darauf zurückgeführt, daß sie "die zu enge Verbindung von Politik und Theater bewußt durchbrochen hat". (prf).

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