Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2005

Der besorgte Blick der Eltern: Sozialpsychologie der Kameraüberwachung in Kindergärten.

In: Bild - Raum - Kontrolle. Videoüberwachung als Zeichen gesellschaftlichen Wandels., S. 204-220

Abstract

Seit 1996 bieten Firmen Eltern in den USA die Möglichkeit an, sich zu Hause oder während ihrer Arbeit die Aktivitäten ihrer Kinder in Vorschulen oder Kindergärten "live" anzusehen. Ermöglicht wird dies durch "Webcams", die in den Einrichtungen installiert werden und die Bilder in einem geschlossenen Bereich auf einer sicheren Website zeigen. Webcams stellen nur eine von zahlreichen elektronischen Fernüberwachungstechnologien dar, die heute angeboten werden, damit Eltern ihre abwesenden Kinder beobachten können: GPS-Armbänder, Handys mit Trackingfunktion, Personal Locators, Baby Alarm, Chipkarten, die die Kontrolle ermöglichen, was das Kind heute zu essen gekauft hat, in Spielzeug versteckte Nannycams und Infrarotkameras mit Mikrofon zur Überwachung der Kinder zu Hause. Es geht bei diesen neuen Technologien nicht mehr nur um die Überwachung von Fremden durch Fremde, von Bürgern durch den Staat, von Angestellten durch ihre Vorgesetzten. Im Frühjahr und Sommer 2000 hat der Autor sieben Mütter und vier Väter in Dänemark über die Art und Weise, wie sie die Webcams nutzen, interviewt. Die Untersuchung zeigt, dass die Eltern die Webcams als technologische Apparatur (technological fix) benutzen, um eine Brücke zwischen den alten, traditionellen Idealen, die sich häufig mit den Vorstellungen von Kindsein noch verbinden, und dem Alltag in der radikalisierten Moderne zu schlagen. Durch den Technikeinsatz können Konfliktpotenziale mit den Pädagogen und den Kindern vermieden werden. (ICA2). Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 2002 bis 2002.

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