Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1984

Rückkehr zum internationalen Faustrecht: Außenpolitik als Herrschaftsinstrument des Nationalsozialismus

In: Der Nationalsozialismus an der Macht: Aspekte nationalsozialistischer Politik und Herrschaft, S. 166-191

Abstract

Im Vordergrund steht Außenpolitik als Instrument zur Herrschaft über andere Völker, doch wird abschließend auf ihre Verwendung als innenpolitische Herrschaftsmethode hingewiesen. Unter nationalsozialistischer Außenpolitik wurde hier diejenige Hitlers verstanden: deren Entwicklungsphasen wurden verfolgt, Begleitumstände und Alternativen nur knapp angedeutet. Als Triebfeder in Hitlers politischer Karriere wurde die Erringung von ungeteilter Macht und Verfügungsgewalt bezeichnet. Sie fand ihren bestimmenden Bezugspunkt in der Außenpolitik und war durchdrungen von Hitlers maßgebenden dogmatischen, wenn auch nicht sehr präzisen Grundvorstellungen von Lebensraum und Rasse. Betont wurde Hitlers Widerwillen gegen Bindung und Abhängigkeit, das Heraustreten aus den komplizierten modernen Ordnungen, um einer eigenen primitiveren, übersichtlichen Ordnung anzugehören, in der man sich direkter ausleben und dabei sein konnte. Die Ungeheuerlichkeit des auch im räumlichen Sinne grenzenlosen Machtbegriffs Hitlers wurde vor allem in der Forderung nach Ungreifbarkeit und der Vorstellung einer dauernden Ausnahmesituation gesehen, die immer neue Expansionen und Unterwerfungsanforderungen notwendig machte. Hitler wurde charakterisiert als völlig unfähig zu Partnerschaft und Dialog, zur Anerkennung von gleichberechtigten Interessen, zur Einschränkung der eigenen Forderungen und zur Gestaltung irgendeiner sinnvollen Ordnung. (HRS)

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