Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1984

Protest gegen Frieden durch Rüstung: Vorläufer und Gruppierungen der Friedensbewegung in der Bundesrepublik Deutschland

In: Streitfall Frieden: Positionen und Analysen zur Sicherheitspolitik und Friedensbewegung, S. 178-189

Abstract

Der Aufsatz ist ein Versuch der Erklärung der Entstehungsbedingungen und der Strukturen der Friedensbewegung. Es wird nach drei Aspekten unterschieden, deren Zusammentreffen die Entstehung der Friedensbewegung und den mit dieser einhergehenden Wandel der Politikmuster bestimmen soll: der ideelle Hintergrund der Anti-Wiederbewaffnungskampagnen der 50er Jahre, die motivierenden Gründe, die sich aus der Wahrnehmung politischer Entwicklungen - vornehmlich der Bereiche Sicherheit, Wirtschaft, Umwelt und internationale Beziehungen - ergeben und aktuelle Anlässe, die manifeste Handlungen auslösen (Mittelstreckenraketen). Anhand des Versuchs einer annäherungsweisen Bestimmung der Träger der Friedensbewegung wird verdeutlicht, daß Legitimationsdefizite in allen herrschenden Politikfeldern auf doppelte Weise in den Bereich der Sicherheitspolitik hineinstrahlen: die Heterogenität der Träger der Friedensbewegung und ihrer Motive wird mit einem allgemeinen Legitimationsentzug für traditionelle Politikmuster erklärt, der auf die Sicherheitspolitik übergreift; die Krisenhaftigkeit gesellschaftlichen Geschehens insgesamt gilt als Auslöser einer weitgehenden Sensibilisierung gegenüber dem besonders problematischen Bereich der Sicherheitspolitik, die zudem in der Phase einer Zurückdrängung der Politik der friedlichen Koexistenz als extrem neuralgisch empfunden wird. (MB)

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