Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1980

Neuere Tendenzen in der Agrarerzeugung unterentwickelter Länder

In: Strukturveränderungen in der kapitalistischen Weltwirtschaft, S. 89-125

Abstract

Seit Mitte der 60er Jahre vollzieht sich in der Weltwirtschaft ein bedeutender Strukturwandel in Gestalt der "Verlagerung eines bedeutenden Teils vor allem der US-Landwirtschaft in unterentwickelte Länder". Motor dieses Prozesses ist die Suche US-amerikanischen Kapitals nach günstigen Verwertungsbedingungen, die im Agrarsektor der Dritten Welt vor allem wegen der extrem niedrigen Kosten und der günstigen politischen Rahmenbedingungen gegeben scheinen. Nicht eine partnerschaftliche Entwicklungshilfe für die Nahrungsmittelproduktion, sondern die Umstrukturierung des Agrarsektors der Dritten Welt im Interesse der großen Agrarkonzerne der Industrienationen mit Hilfe eines "ausgeklügelten Netzes von Institutionen im Dienste der Agrarkonzernwirtschaft" ist Ergebnis dieser Entwicklung, die letztendlich zu einem Nettozuwachs des Welthungers führt. Die Lawine von Auslandskapital entzieht einen "hohen Prozentsatz der gesamten Agrarproduktion und Dienstleistungen der wirksamen Kontrolle durch die einheimische Ökonomie und Bevölkerung". Kapital- und Technologietransfers führen zu einer Implementierung der Produktionsverhältnisse des Herkunftslandes. Konsequenzen auf politischer Ebene sind für die Dritte Welt eine Zunahme von Hunger, Armut und Arbeitslosigkeit. Abschließend setzt sich der Verfasser kritisch mit dem Programm "Redistribution with Growth" auseinander, das gemeinsam von Weltbank und Institute of Development Studies entwickelt wurde. (WZ)

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