Arbeitsbiographien von Frauen
In: Frau - Realität und Utopie, p. 203-216
Abstract
Im Mittelpunkt des vorliegenden Aufsatzes steht die Frauenarbeit als Einheit von Berufs- und Hausarbeit. Zentrale These ist, daß mit der Ausweitung wechselnder Kombinationen beider Formen der Arbeit zwar eine Erhöhung der Wahlchancen von Frauen einhergeht, die grundsätzlichen Benachteiligungen von Frauen dadurch aber nicht aufgehoben sind. Anhand von Biographien von Arbeiterinnen, die nach vier Kategorien systematisiert sind (Doppelarbeiterinnen, Dreiphasenfrauen, Wechslerinnen, Familienfrauen) wird nachgewiesen, wie eine doppelte Bindung der Hausarbeit (Zuweisung über das Geschlecht/Beschränkung auf das Private) aufgrund gesellschaftlicher Normierungen auch den Alltag und die Zukunftsperspektiven von berufstätigen Frauen bestimmt. Veränderungen gesellschaftlicher Muster - etwa von der Normalbiographie zur Wahlbiographie - werden dementsprechend zwar als Fortschritt gewertet, aber nicht als ausreichend zur Beseitigung gesellschaftlicher Benachteiligungen von Frauen erachtet. (MB)
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