Zur Ontogenese der sozialen Interaktion: eine strukturtheoretische Analyse
In: Soziale Interaktion und soziales Verstehen: Beiträge zur Entwicklung der Interaktionskompetenz, S. 167-219
Abstract
Es wird demonstriert, welche Bedeutung die soziale Interaktion für die menschliche Entwicklung hat und wie sie sich von der Geburt bis zur Vollendung des neunten Lebensjahres in zehn Phasen differenzieren läßt. Verschiedene eigene Beobachtungen wurden als "Szenen" durchgeführt, die Aufschluß geben sollten über Kommunikationsfortschritte. Diese entstehen, weil die spezifischen Handlungs- und Interaktionsmuster aus der jeweils vorherigen Phase der Entwicklung vom Kind in der folgenden Phase schon selbstständig aktiviert werden können, d. h. bereits Internalisiertes steht dann zur Disposition. Der entscheidende Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung überhaupt liegt nach Ansicht der Verfasser im Übergang von der kontingenten zur reziproken Interaktion. Das Kind nimmt die Reaktion des Partners gedanklich vorweg und kann sich so nicht nur auf ihn einstellen, sondern ihn auch beeinflussen. (HE)
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