Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1982

Gewalt und Terror im Nationalismus der spanischen Grenzprovinzen : die ETA

In: Sozialprotest, Gewalt, Terror: Gewaltanwendung durch politische und gesellschaftliche Randgruppen im 19. und 20. Jahrhundert, S. 135-161

Abstract

Der Autor möchte in dem Beitrag einen Abriß der Auflösungstendenzen des spanischen Einheitsstaates anhand regionaler Segregationsprozesse in Katalanien und dem Baskenland geben. Im Vordergrund steht dabei die ETA. Besonders in Spanien ist die politische und soziale Auseinandersetzung in den letzten 180 Jahren immer wieder von Gewaltanwendung und Terror geprägt worden. Katalanismus und baskische Nationalbewegung gingen ursprünglich einen friedlichen evolutionären Weg. Beide Regionen erhielten in den 30er Jahren weitgehende Autonomie, die jedoch nur bis zu Francos Sieg währte. Durch die nachfolgende Unterdruckung verstärkte sich der Widerstandswille und rief Gewalt hervor. Die heutige ETA entstand erst 1959 aus mehreren Gruppierungen. Nach einigen Jahren änderte sie ihren bisherigen nationalen Befreiungskampf nach dem Beispiel der Dritten Welt unter dem Einfluß klassischer Sozialismusmodelle und der neuen Linken, indem sie von nationalrevolutionären zu sozialrevolutionären Zielen überging. Zweck des Einsatzes von Gewalt ab 1967 war die Erzeugung von Repression, die wiederum zu einem Solidarisierungseffekt in der Bevölkerung führen sollte. Über das Thema Gewalt spaltete sich die ETA in zwei Flügel. Trotz des geheimen Charakters der ETA sind die Strukturlinien der Organisation bekannt. Durch dieses ausgebaute organisatorische Netz ist es ihr möglich terroristische Aktivitäten im gesellschaftlichen Umfeld abzusichern und politisch sehr effektiv umzusetzen. (HOE)

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