Lassalleanismus in der österreichischen Arbeiterbewegung bis 1914
In: Arbeiterbewegung in Österreich und Ungarn bis 1914: Referate des österreichisch-ungarischen Historikersymposiums in Graz vom 5. bis 9. September 1986, S. 140-159
Abstract
Die Analyse von Zeitungen, Zeitschriften, Büchern, Parteitagsprotokollen etc. der sozialdemokratischen Bewegung soll ein genaues Bild über das Verhältnis ihrer Führungsschicht zu Lassalle ergeben. Zunächst werden die zentralen Kategorien dargelegt, auf denen Lassalles Argumentation aufbaut und aus denen sich seine Strategie ableitet. Daran schlossen sich Argumente für die große Wirksamkeit seiner Vorstellungen. Für die Zeit nach der Gründung der organisierten Arbeiterbewegung konnte auch für Österreich ein Sieg der Lassalleschen Positionen festgestellt werden, mit einer enthusiastischen und geradezu religiösen Verehrung; zur Zeit der Spaltung der Bewegung wurden nach und nach bestimmte Positionen verdrängt, doch bedeutete dies keineswegs eine Überwindung des Lassalleanismus. In der Periode nach 1889 zeigten sich vor allem Lassallesche Traditionen zum Wahlrecht und Staatsbegriff lebendig, die sich mit selektiven Rekonstruktionen der marxistischen Theorie ideal ergänzten. (HRS)
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