Autonome: Gewaltbereitschaft als verbindendes Lebensgefühl
In: Jugend - Staat - Gewalt: politische Sozialisation von Jugendlichen, Jugendpolitik und politische Bildung, S. 175-189
Abstract
In dem Beitrag wird ein Handzettel der Autonomen, der 1988 in Szenekneipen zu finden war, mit dem Verfahren der objektiven Hermeneutik analysiert, um die dahinterstehende soziale Realität zu explizieren. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, daß die Kriterien: diffuser Erlebnishorizont, anonymer Gruppenzusammenhang, autoritäre Disposition, massive Feindbild und leibnahes Handeln den Lebenszusammenhang dieser Personen ausmachen. Die deutlich werdende Gewaltrhetorik dient vor allem kommunikativen Zwecken. Der Autor stellt die Hypothese auf, daß einzig Gewalt und Gewaltrhetorik bei den vorliegenden individuellen und Gruppenstrukturen bzw. Strukturen der Milieus, in denen sich RAF, Autonome und revolutionäre Zellen reproduzieren, die sozialintegrative Funktion wahrnehmen kann und daß auf absehbare Zeit funktionale Äquivalente hierfür nicht zur Verfügung stehen. (IM)
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