Arbeiter und Unternehmer im deutschen Kaiserreich
In: Konflikt und Kooperation: Strategien europäischer Gewerkschaften im 20. Jahrhundert, S. 170-183
Abstract
In der Studie soll untersucht werden, ob die Unternehmerstrategien während des Deutschen Kaiserreichs als "paternalistisch", "feudal" oder "vorindustriell" gekennzeichnet werden können, und gleichzeitig das unterschiedliche Verhalten der Unternehmer zu den Gewerkschaften in Deutschland und England erklärt werden. Dabei wurden die Wohlfahrtseinrichtungen größerer Firmen und die "Herr-Im-Hause"-Ideologie, welche beide von Historikern als Elemente des Unternehmerpaternalismus angesehen werden, untersucht und die Verhaltensweisen der Unternehmer in anderen Ländern zum Vergleich herangezogen. Als Fazit wird vom Autor die Kennzeichnung der deutschen Unternehmerstrategien als "paternalistisch" verworfen und diese als "äußerst moderne Strategien", "um die Organisationsversuche der Arbeiterschaft zu behindern und die sozialistengefahr zu zerstören" bewertet. Die unterschiedliche Entwicklung in England dagegen wird als englischer "Sonderweg" bezeichnet. (AR)
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