Friedensforschung und der Prozess der Zivilisation
In: Perspektiven der Friedensforschung, S. 167-174
Abstract
Es wird die Relevanz des Prozesses der Zivilisation für die Analysen der Friedensforschung aufgezeigt. Im internationalen System lassen sich zwei Prozesse von langer Dauer beobachten: Machtrivalitäten unterschiedlicher Reichweite sowie Vernetzungen (Interdependenz) unterschiedlicher Dichte. Mit beiden Erscheinungen beschäftigt sich die Friedensforschung: Mit Machtrivalitäten, weil aus ihnen Gewalt, im Grenzfall Kriege erwachsen können; mit Interdependenzen, weil sie Machtrivalitäten unterlaufen oder überwölben sollen. Potentiell gewalttätige und vor allem kriegerische Machtrivalitäten in eine friedliche Konfliktregelung zu überführen, ist Inhalt des Zivilisationsprozesses. Es wird der unterschiedliche Stand dieses Zivilisationsprozesses in den westlichen Gesellschaften, in der sozialistischen Staatenwelt und in der Dritten Welt aufgezeigt. Weiterhin wird das Ausmaß an Interdependenz in den Ost-West-Beziehungen und in den Nord-Süd-Beziehungen untersucht. (GF)
Problem melden