Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1988

Die Angst der Parteiführung vorm Klassenkampf: die SPÖ 1945-1950

In: Auf dem Weg zur Staatspartei: zu Geschichte und Politik der SPÖ seit 1945, S. 11-21

Abstract

Weber geht auf die Politik der Sozialistischen Partei Österreichs in der Nachkriegszeit bis 1950 ein. Einleitend beschreibt er wesentliche Voraussetzungen für den politischen Rechtsruck der Partei nach dem Kriege und führt dabei insbesondere den Stalinismus in der Sowjetunion und Osteuropa und die Besatzungspolitik der Alliierten an. Der Autor stellt Verdrängungs- und Integrationsbestrebungen des rechten Flügels der Sozialistischen Partei bezüglich der Vertreter einer linksorientierten, dem Klassenkampf verpflichteten Politik dar und stellt die auf sozialen Ausgleich abzielenden wirtschaftspolitischen Ordnungsprinzipien des gemäßigten Flügels vor. Wesentliche Zeichen für den Wandel der Partei von einer Klassen- zu einer Volkspartei sind für Weber die Haltung der Partei zu den Krisenerscheinungen des Jahres 1947, der die Marktwirtschaft stabilisierende Marshall-Plan sowie das im Gefolge des Kalten Krieges sich rapide verschlechternde Verhältnis zur Kommunistischen Partei, das Weber vorzugsweise sowohl von einem antistalinistischen Aspekt als auch von der Abhängigkeit der Sozialisten vom Antikommunismus der konservativen Volkspartei geprägt sieht. Abschließend bewertet der Autor die Politik der Sozialisten in der Nachkriegszeit als vor allem im Zeichen der Furcht vor einer Wiederholung des Desasters des Februar 1934 stehend. (RS)

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