Verfassungsentwicklung und Familienwandel
In: Persönlichkeit, Familie, Eigentum: Grundrechte aus der Sicht der Sozial- und Verhaltenswissenschaften, S. 162-179
Abstract
Der Beitrag untersucht anhand einiger Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts dessen normatives Gerüst hinsichtlich des Schutzes von Ehe und Familie, wie er in Art. 6 Grundgesetz festgelegt ist. Diese Entscheidungen bewegen sich zwischen dem Schutz der Institution und dem Kindesschutz; es liegt ihnen ein bestimmtes Bild der Familie zugrunde, das im weiteren der sozialen Wirklichkeit und dem sozialen Wandel der Familie gegenübergestellt wird. Die Analyse ergibt folgendes Urteil: die Entscheidungen verraten ein Festhalten des Bundesverfassungsgerichts an den Leistungen der Kernfamilie, eine Unsicherheit im Umgang mit den Geschlechtsrollen bei der Kindererziehung und in der Unterscheidung der Fähigkeiten zur Verarbeitung von Partnerkonflikten und der Fähigkeit zur Erziehung und ein fehlendes Grundverständnis für den Ablösungsprozeß zwischen den Generationen. (SH)
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