Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1988

Geschichtswissenschaft zwischen Fachhistorik und Geschichtsphilosophie?: zum Prozeß theoretischer Reflexion in der Historiographie der DDR

In: Die DDR in der Ära Honecker: Politik - Kultur - Gesellschaft, S. 574-586

Abstract

Verständnis, Aufgaben und Rolle der Geschichtswissenschaft im Gesellschaftssystem der DDR werden anhand der Bedeutung des Zusammenhangs von Parteilichkeit und Objektivität für den historischen Erkenntnisprozeß analysiert, wobei Bezug auf die traditionalistisch-dogmatischen Positionen im historischen Materialismus genommen wird. Anschließend wird auf die veränderten theoretischen Positionen in der letzten Zeit eingegangen, wobei die Modifizierung des marxistisch-materialistischen Geschichtsverständnisses als ein gradueller Wandel innerhalb von Kontinuität charakterisiert wird. Die SED handhabte ihre ideologische Richtlinienkompetenz flexibler, wenn auch die grundsätzlichen Positionen nicht in Frage gestellt wurden. Der Autor resümiert: "Die Spezifik der Neuorientierung liegt gerade darin, daß sie sich zu originären Marxschen Positionen hinwendet, sie neu aufnimmt, sich aneignet, diskutiert, verarbeitet, versucht, für die Forschung fruchtbar zu machen. Bemerkenswert ist also nicht, daß keine Abkehr von grundsätzlichen Positionen gefordert wird, sondern daß vielmehr versucht wird, sich die Fundamente und Ausfächerungen des historischen Denkens von Marx neu und unbefangen zu erschließen." (psz)

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