Sozialisation durch Dienstboten
In: Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine: politische Sozialisation in Deutschland, S. 95-107
Abstract
In dem Beitrag wird untersucht, welchen Einfluß Dienstboten auf die (bürgerliche) Sozialisation hatten. Dazu werden zunächst die eigenen Erfahrungen in einem sich noch als bürgerlich empfindenden Haushalt beschrieben. Die sozialisatorische Bedeutung der Dienstboten wird vor allem unter dem Aspekt der politischen Sozialisation betrachtet, denn in der Erziehung der herrschenden Klasse ging es vor allem um die Erziehung zukünftiger Unterdrücker. Weil Dienstboten oft die einzige Wärme in das Leben dieser Kinder brachten, wird das Problem des Überläufers im Klassenkampf herausgearbeitet. Dies geschieht anhand der Autobiographien von Alexander von Herzen und Wera Figner. Anhand der in diesen Biographien auftauchenden Aspekte wird das Thema "Sozialisation durch Dienstboten" als interessantes Feld für die Sozialisationsforschung eingeschätzt. (ICA)
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