Volksparteien auf dem Prüfstand: die SPD und ihre regionalen politischen Traditionen
In: Parteien und regionale politische Traditionen in der Bundesrepublik Deutschland, S. 181-205
Abstract
Ausgehend von einer nachlassenden Bindungs- und Integrationskraft der großen Volksparteien untersuchen die Autoren, insbesondere am Beispiel der Sozialdemokratie, den Bestand traditioneller Bindungswerte an die Großparteien, die Durchsetzung neuer Kräfte sowie die Infragestellung alter Traditionen. Ihre Ausgangsthese unterstellt einen Strukturwandel beider Volksparteien, der sich an den Lebensstilen der Mittelschichtengesellschaft orientiert und durch föderale Elemente moderiert wird. "Dieser Prozeß der Föderalisierung des Parteiensystems tritt heute verstärkt neben die sozialkulturellen Bestimmungsgründe des Wählerverhaltens und die spezifischen Kommunikationsprozesse, die vor einer Wahl stattfinden." Die Autoren begründen ihre These in folgenden Themenschwerpunkten: (1) Machtverschiebungen innerhalb der Bundesländer, (2) Pluralisierung informeller Kontaktnetze von Kleinkulturen, (3) Brechung des Strukturwandels an den Ländergrenzen, (4), Destabilisierung durch regionale Wahlen, (5) großstädtischer Machtverfall der SPD und (6) Abstieg alter SPD-Regionen. (ICC)
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