Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1985

Das Platonische bei Simone Weil

In: Simone Weil: Philosophie, Religion, Politik, S. 27-41

Abstract

An Textbeispielen wird zunächst verdeutlicht, daß sich die Aufnahme Platonischer Gedanken vornehmlich auf eine Kritik der Polis bezieht. "Der Rekurs auf Platon ist mehr als Anregung zu einer positiven Politik, er ist die Diagnose des Zeitalters. Platon wird nicht als politischer Denker angesprochen, sondern vielmehr als derjenige, durch dessen Einfluß man versteht, daß der Schlüssel oder der Einsatz des politischen Problems nicht unbedingt politisch ist." Plato ist derjenige, "der uns, ausgehend von der Politik, der Polis oder dem 'Dorf', auf das Absolute verweist." Der Autor macht deutlich, daß Platon für Simone Weil im wesentlichen als Wertorientierung dient. Im weiteren untersucht er Weils Interpretation Platons als Mystiker. Hinsichtlich des Fehlens jeglicher Spur von Mystik bei Platon wird auf Weils Neuinterpretation der Geheimhaltungsregel verwiesen. Der Autor erörtert verschiedene Aspekte des Mystik-Problems bei Simone Weil und vermutet, daß sie in Platon den Mystiker nicht als Folge ihrer Lektüre entdeckt, sondern ausgehend von ihrer eigenen mystischen Erfahrung. Abschließend wird dem Zusammenhang von Mystizismus und Politik nachgegangen und festgestellt, daß Weil bei Platon eine Konzeption findet, "dergemäß die Ekstase die Polis erhellen muß." (ICD)

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