Berührungspunkte zwischen religiösem Bewußtsein und sozialer Frage in Griechenland
In: Arbeiterbewegung - Kirche - Religion, S. 104-109
Abstract
Der Autor skizziert die unterschiedlichen Positionen von Christen und Marxisten, die sich mit der sozialen Frage in Griechenland beschäftigt haben. Aus der orthodoxen Ostkirche hat sich mehrheitlich eine Haltung entwickelt, die von der Spaltung Orient - Okzident als unüberwindlichem Gegensatz kultureller Sphären ausgeht. Eine schmale Fraktion religiös gebundener Intellektueller diskutiert unter dem Einfluß theologischer Konzeptionen (z.B Nikolaj Berdjajew) die soziale Frage und schlägt einen Dialog zwischen Christen und Marxisten vor, der schließlich ab 1980 in Gang gesetzt wurde. Beide Positionen waren allerdings in ihren jeweiligen politischen Lagern gebunden - die Christen in der autoritären Rechten und die Marxisten als Gefangene einer Dritten-Welt-Konzeption der Religion -, so daß ein fruchtbarer Dialog bisher scheitern mußte. Der Autor sieht Griechenland in einer Krise, die sich unter anderem in den Unsicherheiten dieser im Dialog befindlichen Parteien ausdrückt. (ICK)
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