Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1992

Sozialkunde der BRD - ade?

In: BRD ade!: vierzig Jahre in Rück-Ansichten von Sozial- und Kulturwissenschaftlern, S. 81-94

Abstract

Der Autor thematisiert im Rahmen der von 1965 bis 1989 erschienenen Buch-Auflagen der "Sozialkunde der Bundesrepublik", in der er (zusammen mit Klönne und Tschoepe) vor allem für das Vorwort und die Schlußbemerkungen verantwortlich gewesen ist, die jeweilige historische, politisch-ökonomische und soziokulturelle Entwicklung und Veränderung in der alten Bundesrepublik und vermittelt darin die eigene politische Grundhaltung. Der Autor definiert sich und seine Mitverfasser als Angehörige einer Gesinnungsgeneration, die sich in einem ambivalenten Verhältnis zur bundesrepublikanischen Realität befindet. Die damit implizierte Kritik an der Bundesrepublik ist getragen von der Tendenz, "Widersprüche offenzulegen und das Mögliche aus dem Wirklichen herauszuholen". Die Bundesrepublik wird in den Vorworten als ein "nachfaschistischer" Staat bezeichnet, der gezwungen war, das Erbe des Nationalsozialismus nicht aus eigener Kraft, sondern in der Folge eines Zusammenbruchs (militärische Niederlage) und durch den Eingriff von außen anzutreten. Die Auflage von 1989 charakterisiert die Bundesrepublik als eine in ihren Normen und Institutionen vergleichsweise stabile, in ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit hervorragende und in ihrem System der sozialen Sicherungen und öffentlichen "Dienste" anerkannte Gesellschaft, die aber dennoch ungelöste Probleme (die Bereitstellung sinnvoller Arbeitsplätze für alle, Knappheit natürlicher Ressourcen, Zerstörung der natürlichen Umwelt, die administrative Überformung aller Lebensbereiche, Verhalten gegenüber Minderheiten) mit sich trägt. (ICK)

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.