Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1992

Weibliches Chaos - männliche Vernunft?: arabisch-islamische und europäische Philosophen über "Die Frau" ; interkulturelle Anmerkungen

In: Einsprüche: multidisziplinäre Beiträge zur Frauenforschung, S. 113-126

Abstract

In dem Beitrag werden versteinerte ethnozentristische Topoi zur Situation der Frau im Islam hinterfragt und relativiert. Auf der Basis einer Darstellung der islamischen Geistesgeschichte wird die arabisch-islamische Philosophie als ein Element im großen rationalistischen Erbe der Menschheitsgeschichte dargestellt, denn in dem Islambild, das in den westlichen Medien entworfen wird, findet dies wenig Berücksichtigung: Rationalität wird vom Westen vereinnahmt und als westliches Monopol dargestellt. Es wird untersucht, wie über Frauen im rationalistischen Erbe gedacht wurde und wie dies zu interpretieren ist. Dies geschieht unter Bezug auf feministische Denkerinnen aus der arabischen Welt. Dann werden die Aussagen zweier Philosophen, die die beiden Pole des islamischen Denkens repräsentieren (göttliche Offenbarung und autonome Vernunft), über die "Frau" analysiert: Beide stellen die Frau mit Chaos gleich, die die Rationalität des Mannes attackiert. Auf dem Hintergrund einer interkulturellen Perspektive wird dann verdeutlicht, daß es in der europäischen Tradition viele Parallelen zu den islamischen Bildern gibt und daß in den Denkmustern beider Kulturen dichotomisches Denken zu finden ist. (ICA)

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