Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1994

Politik der Unterscheidung

In: Geschlechterverhältnisse und Politik, S. 262-287

Abstract

Die Unterscheidung von "sex" und "gender" suggeriert eine klare Trennungslinie von Natürlichem und Kulturellem, die das verdichtete deutsche Wort "Geschlecht" nicht markiert. Diese sprachliche Trennlinie wurde seit den 60er Jahren zum Ausgangspunkt einer - stark von der Kulturanthropologie bestimmten - intensiven Debatte, die nun unter anderen Vorzeichen auch die gegenwärtige Diskussion prägt: Ist "sex" eine Naturkategorie, die in der dimorphen Körperlichkeit des Menschen verankert ist, oder selbst bereits Resultat einer Sicht, die ein anthropologisches Kontinuum dichtomisiert und damit erst dimorphisiert? Wird ein biologisch vorgebener "sex" durch Sozialisation und Enkulturation zu "gender" - oder ist "sex" immer schon "gender", wie Judith Butlar im Anschluß an Foucault und den ethnomethodologischen Ansatz meint? Der vorliegende Beitrag prüft diese Fragen in der gegenwärtigen theoretischen Debatte zur Geschlechterdifferenz und -differenzierung. Das Erklärungspotential der verschiedenen Ansätze wird vergleichend eingeschätzt. (pmb)

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