Ethnische Probleme in Ostmitteleuropa aus soziologischer Sicht
In: Nation, Ethnizität und Staat in Mitteleuropa, S. 65-73
Abstract
Der Autor legt seinem Beitrag die historische Methode und die soziologische Beobachtung zugrunde. Besondere Beachtung finden dabei soziologische "Grenzsituationen". Darunter werden Situationen verstanden, in denen ein Individuum in relativ dauerhafter Berührung mit nationalen Kulturen steht, die sich von seiner eigenen Kultur unterscheiden. Im weiteren werden drei Faktoren, die den Entwicklungsprozeß des Nationalbewußtseins und die damit zusammenhängenden Konflikte im 19. Jahrhundert beeinflußt haben, näher untersucht: die Muttersprache, die Religion und die Klassensysteme. Nach einem Blick auf politische Bewegungen und Systeme im Untersuchungszeitraum werden drei allgemeine Hypothesen diskutiert, eine persönliche, eine psychologische und eine soziologische. Hinsichtlich der Frage, wie ethnische Probleme zu lösen sind, wird abschließend auf die polnische Erfahrung hingewiesen, die die Bedeutung inoffizieller, regierungsunabhängiger Organisationen sichtbar macht, die auf privaten Wegen in gegenseitigen und grenzüberschreitenden Beziehungen Dialog und Konsens pflegen. (ICD)
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