Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1997

Die Ideologie der zweiten Moderne: Globalisierung

In: Perspektiven des Protests: Initiativen für einen europäischen Wohlfahrtsstaat, S. 99-113

Abstract

Die Autoren wenden sich den ideologischen Effekten der "Globalisierungsdebatte" zu. Kern des Globalisierungsmythos ist, daß die vermeintlichen ökonomischen Anpassungszwänge (Internationalisierung der Märkte) das Ende gesellschaftsgestaltender oder sogar -verändernder Politik bedeuten. Die Verfasser bezeichnen die Globalisierungsprämisse im Sinne Bourdieus als "rationalisierte Mythologie" und charakterisieren sie als neue Form des Ökonomismus unter neokonservativem ideologischen Deckmantel unter der Herrschaft der internationalen Finanzmärkte. Allerdings bewegt sich der Neokonservatismus in dem prozessierenden Widerspruch zwischen Marktliberalismus und Kulturkonservatismus. Im folgenden "entmythologisieren" die Verfasser das Phänomen der Globalisierung. Zum einen bezeichnet es eine Veränderung in der gesellschaftlichen Betriebsweise, zum anderen wird die stärkere Ausrichtung des Wertschöpfungsprozesses auf eine internationale Arbeitsteilung durch eine neue Dimension und Rolle der Finanz- und Kapitalmärkte ermöglicht. Folglich muß die verteilungspolitische Debatte mit dem Ziel der Zurückdrängung der Hegemonie des Finanzkapitals und der politischen Priorität der Beschäftigungspolitik "vor dem Rentiers-Fetisch der Geldwertstabilität" geführt werden. (ICC)

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