Sinnwelten einer Universität: der Madonnenstreit
In: Parteien, Kulturen und Konflikte: Beiträge zur multikulturellen Gegenwartsgesellschaft ; Festschrift für Alf Mintzel, p. 293-329
Abstract
In die Annalen der Geschichte der Universität Passau ging der sogenannte "Madonnenstreit" ein. Als Emblem führt die Universität eine Madonnendarstellung im Siegel, die "Maria im Siege". 1990 wurde der Antrag gestellt, dieses Emblem abzuschaffen, da es für ein Universität "unpassend" sei. Der Soziologe und Parteienforscher Alf Mintzel war einer der Hauptakteure des daraufhin entbrennenden Streits, der auch von den Medien aufgegriffen wurde. Mintzel hatte nicht nur den Antrag auf die Abschaffung des Emblems mitverfaßt und unterzeichnet, er verfolgte auch die Auseinandersetzung mit einem hintergründigen soziologischen Interesse. Im Sinne eines "Erschütterungsexperiments" - es erinnert an die ethnomethodologischen Arbeiten Garfinkels - sollten Aspekte der Konstruktion von Wirklichkeit im akademischen Feld deutlich gemacht werden. Der Beitrag beschreibt die "Chronologie der Ereignisse" und die heftigen (und z.T. unfreiwillig komischen) Auseinandersetzungen. (ICA)
Report Issue