Einwanderung und intergenerationelle Traditionsbildung
In: "Erziehung nach Auschwitz" in der multikulturellen Gesellschaft: pädagogische und soziologische Annäherungen, S. 59-66
Abstract
Der Beitrag kritisiert und differenziert das klassische US-amerikanische Konzept des "race-relation-cycle". Der Autor problematisiert die Einteilung der Zuwanderer in eine "erste", "zweite" und "dritte Generation" und fragt, welche spezifischen Erfahrungen von Migration die einzelnen Personen gemacht haben. Im Endeffekt differenziert sich der Begriff der Generation so weit, dass keine eindeutige Zuordnung mehr möglich zu sein scheint. Die Fallbeispiele über die Traditionsbildung in türkischstämmigen Familien in der Bundesrepublik Deutschland machen deutlich, dass aus dem Einzelfall keine generalisierten Aussagen abgeleitet werden können. Selbst die Verwendung von traditionellen Symbolen wie dem Kopftuch als Zeichen ethnischer und religiöser Zugehörigkeit erfolgt ohne Bezug auf den Wertehorizont der Elterngeneration. "Wenn eine Tradierung von kulturellen Beständen zwischen den Generationen stattfindet, dann niemals eins zu eins - schon gar nicht unter den Bedingungen der Migration." (ICA)
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