Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2000

Neoliberalismus: ökonomische Theorie, gesellschaftliche Wirklichkeit und 'Dritter Weg'

In: Liberalismus in Geschichte und Gegenwart, S. 179-210

Abstract

Die Verfasserin behandelt den intellektuellen Werdegang des Neoliberalismus von der ökonomischen Theorie zum politischen Reformprogramm. Im Mittelpunkt steht dabei von Hayeks strikt antiinterventionistisches Gegenkonzept zum keynesianischen Reformkonzept. Aufgabe der neoliberalen Ideologie ist es, die Forderung des Unternehmerlagers nach vollständiger Rücknahme der Einkommenspolitik und möglichst weitgehender Einschränkung politischer Partizipation so zu begründen, dass die absehbaren Folgen wie Massenarbeitslosigkeit, Sozialabbau, Entmachtung von Parlament und Gewerkschaften akzeptiert werden. Die ideologische Basis hierfür bietet Hayeks Konzept einer "Spontanen Ordnung" neodarwinistischen Zuschnitts. Das Grundproblem dieses Konzeptes, das auch in den politischen Vorstellungen seiner Vertreter zum Ausdruck kommt, sieht die Verfasserin so: "Neoliberalismus ist bestrebt, Kapitalismus zugleich als rationale Idealgesellschaft aller Individuen darzustellen und als unabänderlichen Ausgang einer überindividuellen Evolutionsgeschichte, der von den selben rationalen Individuen, die ihn ins Leben gerufen haben, nicht in Frage gestellt werden kann." Die Verfasserin spitzt ihre Kritik abschließend auf die aktuelle von der europäischen Sozialdemokratie vertretene neoliberale Strategie zu ("Dritter Weg", "Neue Mitte"): Politik gibt sich hier mit populistischer Phraseologie zufrieden. (ICE)

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