Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2001

Funktionale Differenzierung - revisited: vom Setzkasten zur Echtzeitmaschine

In: Gesellschaftsbilder im Umbruch: soziologische Perspektiven in Deutschland, S. 155-176

Abstract

Der Autor kritisiert aus differenzierungstheoretischer Sicht die Tatsache, dass der soziologische Gesellschaftsbegriff immer noch durch zwei Bezugspunkte perspektivisch verengt wird: zum einen durch die Frage nach der Integration der divergierenden Teile des Gesellschaftsganzen und zum anderen durch die weitgehende Gleichsetzung gesellschaftlicher Grenzen mit Nationalstaatsgrenzen. Beide Bezugspunkte werden meistens zur Beschreibung struktureller Differenzierungen verwendet, obwohl sie ausschließlich der Ebene der gesellschaftlichen Semantik zuzurechnen sind, wo sie eingesetzt werden, um ein "harmonistisches" Bild einer zugleich differenzierten und integrierten Gesellschaft zu erzeugen. Der Autor versucht in seinem Beitrag zu zeigen, dass sich diese begriffliche Engführung unmittelbar aus der Geschichte des Modernisierungsprozesses und seiner Soziologie ableiten lässt, und dass das Paradigma der gesellschaftlichen Differenzierung an dieser Engführung mitgestrickt hat. Das Ziel seiner Überlegungen besteht darin, der Differenzierungstheorie eine perspektivische Bedeutung zu verleihen, die in der Lage ist, auf die grundlegenden Veränderungen des (welt-)gesellschaftlichen Wandels zu reagieren. Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen u.a. das "disembedding" und "reembedding" von Funktionssystemen, die Optionssteigerungen in der modernen Gesellschaft sowie die neue Ordnung der Politischen Ökonomie. (ICI2)

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