Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2001

Die politische Soziologie der Stadt zwischen Globalisierung und Glokalisierung

In: Globalisierung, Partizipation, Protest, S. 233-254

Abstract

"Die Probleme lokaler sozialer Kohäsion und Partizipation entlang von Hypothesen der politischen Ökonomie der Globalisierung fassen zu wollen, erscheint angesichts der Dichte und Vielfalt der Konfliktlagen vor Ort als problematisch. Wenn Globalisierung als Wechselverhältnis von globalen und lokalen Strukturen ernst genommen werden soll, bedarf es in der Analyse einer stärkeren Orientierung auf die lokale Ebene. Ansätze der politischen Soziologie der Stadt bieten sich an, um den analytischen Zugang zum Lokalen auf eine systematische Grundlage zu stellen. Sie erfassen die systemischen Dimensionen sozialer Integration, die individuellen Dimensionen sozialer Identität und die Dimensionen gesellschaftlich-politischer Macht. Darüber gewonnene Erkenntnisse zu Segregations- und Ausgrenzungsphänomenen, zu Problemen sozialer Identität und zu sozialen Kämpfen um lokale Räume lassen sich nur bedingt in eine direkte Beziehung zu Globalisierungsprozessen setzen. Ebenso rücken die Ausmaße städtischer Problemlagen die im Globalisierungsdenken angelegten Universalismen der Nachhaltigkeit und ihre von unmittelbaren materiellen Interessen abstrahierenden Formen der politischen Vermittlung in den Hintergrund. Für den sozialen Zusammenhalt in der Stadt scheint es von größerer Bedeutung zu sein, Verantwortungsbewußtsein und Beteiligungsformen zu entwickeln, die über die von wohl situierten Aktivbürgern geprägten Standards des Engagements hinaus den veränderten klassenkulturellen und vor allem ethnisch-kulturellen Dimensionen des Sozialen Rechnung tragen." (Autorenreferat)

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