Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2004

Modifiziert der Sozialstatus die gesundheitlichen Auswirkungen von Lärmexpositionen?

In: Umweltgerechtigkeit: die soziale Verteilung von Umweltbelastungen, S. 199-220

Abstract

Der Beitrag untersucht den Zusammenhang der komplexen Sachverhalte Lärmexposition, soziale Schicht und Gesundheit. Dabei wird auf Basis der Daten des Bundesgesundheitssurvey 1998 in Deutschland der Frage nachgegangen, ob und ggf. in welcher Form die gesundheitlichen Auswirkungen zu sozialer Benachteiligung einerseits und zu Lärmexpositionen andererseits in einer Wechselwirkung stehen. Die stärksten Auswirkungen einer Lärmexposition auf die Gesundheit sind in der Mittelschicht zu beobachten. Zwar ist der Gesundheitszustand bzgl. aller Einzelitems in der unteren sozialen Schicht am niedrigsten, der Unterschied zwischen Lärmexponierten und Nichtexponierten ist jedoch bei Mittelschichtangehörigen am stärksten ausgeprägt. Letztendlich stellt sich im vorliegenden Datensatz die Lärmexposition als Effektmodifier des Faktors Sozialschicht dar und nicht die soziale Stellung als Effektmodifier des Faktors Lärmexposition. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine sozial ausgeglichene Verteilung innerhalb gesundheitsunbedenklicher Schallimmissionen anzustreben ist, und dass Grenzwerte und Lärmschutzmaßnahmen mehr als bisher an Kriterien wie soziale Ungleichbelastung und soziale Vulnerabilität orientiert werden sollten. (ICA2)

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