Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2004

Deutschland - wieder europäische Großmacht?: die Ängste der Maggie Thatcher

In: Das letzte Jahr der DDR: zwischen Revolution und Selbstaufgabe, S. 391-412

Abstract

Der Autor untersucht die politischen Reaktionen der britischen Premierministerin Margaret Thatcher auf die Ereignisse in der DDR im Herbst 1989. Seine Ausführungen beziehen sich auf die neuen Entwicklungen in der britischen Deutschlandpolitik, auf die Rolle Großbritanniens bei den "Zwei-Plus-Vier-Gesprächen" sowie auf die politische Verstimmung zwischen Großbritannien und der Bundesrepublik. Die Tragik der Margaret Thatcher bestand seiner Meinung nach darin, dass die Grundlagen ihrer Außenpolitik, die auf einem Macht- und Gleichgewichtsdenken des ausgehenden 19. Jahrhunderts beruhten, unweigerlich mit den Realitäten des zu Ende gehenden 20. Jahrhunderts in Kollision geraten mussten. Margaret Thatcher befürchtete, dass ein vereinigtes Deutschland die internationalen Positionen Großbritanniens weiter schwächen und die besonderen Beziehungen zu den USA weiter untergraben werde. Ihr war ferner die Tatsache bewusst, dass sich die Existenz eines größeren Deutschland beschleunigend auf den europäischen Einigungsprozess auswirken würde, was nicht ihren Intentionen entsprach. Ihre Politik in der Deutschlandfrage musste jedoch letztlich scheitern, weil sie nicht in der Lage war, eine positive und konstruktive Antwort auf die Ereignisse zu finden, und sich statt dessen immer mehr in die politische Isolation manövrierte. (ICI2)

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