Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2004

Religiöser Fundamentalismus und der 'Kampf der Kulturen'

In: Politische Religion: Geschichte und Gegenwart eines Problemfeldes, S. 289-301

Abstract

Seit gut zwanzig Jahren sind wir Zeugen einer weltweiten, oft dramatisch verlaufenden Rückkehr der Religionen auf die politische Bühne. Diese Rückkehr der Religionen kam weitgehend unerwartet nicht nur für Regierungen und Parteien, sondern auch für Wissenschaftler, die sich von Berufs wegen mit Religionen beschäftigen. In den USA organisierten sich konservative religiöse Gruppen in verschiedenen religiösen Traditionen - Protestanten, Katholiken, Juden, Mormonen - und verlagerten den Schwerpunkt der politischen Kultur erheblich nach rechts. Auch in Polen spielte die katholische Kirche eine zentrale Rolle in der Organisation der Opposition gegen den kommunistischen Staat. Diese "Wiederkehr der Religion" - oder genauer: die Wiederkehr "undialektischer Amalgame von Politik und Religion" - verweist auf eine aktuell gesteigerte Krisenhaftigkeit der Moderne. Samuel Huntingtons berühmt-berüchtigte These vom gegenwärtig heraufdämmernden Kampf religiös grundierter Weltkulturen stellt in diesem Zusammenhang, wie der Autor nachweist, eher ein politisch nicht ungefährliches Epiphänomen als eine wissenschaftlich haltbare Erklärung dar. (ICA2)

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