Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2005

Wahlkampf gegen Europa: die Wahlen zum Europäischen Parlament in Estland 2004

In: Wahl-Kampf um Europa: Analysen aus Anlass der Wahlen zum Europäischen Parlament 2004, S. 293-315

Abstract

Dieser Wandel der politischen Kommunikation bzw. des Wahlkampfs, der sich in vielen westlichen Ländern abzeichnet, wird häufig mit dem Stichwort "Amerikanisierung" beschrieben. Damit gemeint sind Merkmale wie Personalisierung der Kampagne, Wahlkampf als Kandidaten-Wettstreit, Angriffswahlkampf (negative campaigning), die zunehmende Konzentration der Kampagnen auf eindeutige Zielgruppen, das Ereignis- und Themenmanagement oder die Professionalisierung. Der Autor betont zunächst, dass das Stichwort "Amerikanisierung" irreführend ist, weil es implizit darauf verweist, dass eben jene Merkmale gegenwärtiger Kampagnenkommunikation exklusiv US-amerikanischen Ursprungs sind. So erweisen sich die politischen Kampagnen in Estland, wo die Wahlkampagnen weniger restriktiv als in den USA behandelt werden, in mancherlei Hinsicht sogar "amerikanischer" als das US-amerikanische "Vorbild". Um diese These zu belegen und um das Niveau der Professionalisierung und Kommerzialisierung der estnischen politischen Kommunikation einzuschätzen, wird im vorliegenden Beitrag die EP-Wahlkampagne 2004 in einen größeren historischen Kontext eingebettet und mit estnischen Wahlkampagnen der vergangenen zwölf Jahre verglichen. Dabei wird ein besonderer Blick auf die Rolle der Wahlwerbung und die massenmediale Agenda geworfen. Dabei stehen das politische und das Mediensystem Estlands und zum anderen der spezifische politische Kontext, in dem die Europawahl 2004 stattfand, im Fokus der Betrachtung. (ICA2)

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