Beiträge internationaler Organisationen zum Frieden in der Welt
In: Die Zukunft des Friedens: Bd. 1, Eine Bilanz der Friedens- und Konfliktforschung, S. 213-230
Abstract
Der Beitrag versucht, die friedensrelevanten Akteursgruppen und Handlungsfelder zu identifizieren, wobei neben Staaten und innergesellschaftlichen Gruppierungen auch internationale Organisationen zu nennen sind. Dazu zählen sowohl internationale Institutionen als auch die so genannten INGOs. Zunächst wird eine Überblick über die Entwicklung internationaler Organisationen im 20. und 21. Jahrhundert gegeben, bevor ein Blick in die einzelnen Politikfelder geworfen wird, in denen Versuche zur friedenspolitisch relevanten Gestaltung wechselseitig wahrgenommener Abhängigkeiten von Seiten internationaler Institutionen und transnationaler Akteure unternommen werden. Dabei geht es um Sicherheit, Wohlfahrt, Herrschaft und Kultur. Was das Verständnis internationaler Organisationen als Friedensakteure angeht, so zeigt das skizzierte Bild, dass die dynamische Entwicklung der internationalen Organisationen in den Politikfeldern, in denen sie tätig sind, einen Unterschied macht. Die schon jetzt beachtliche Dichte von Transaktionen, Netzwerken, Interaktion und Regulierungen wird sich weiter verstärken und das friedenspolitisch relevante Handeln in der Welt beeinflussen. Dadurch wird die Bedeutung von Staaten als Territorien für politische Gemeinschaften weiter relativiert und stellt die Bürger vor die Aufgabe, politische Institutionen zu ersinnen, zu erproben und weiterzuentwickeln, in denen demokratische Legitimität, Rechenschaftspflicht und Repräsentativität in allen Politikfeldern neu geklärt werden. (ICH)
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