Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2006

Von der indirekten zur direkten Förderung von Familienarbeit: bekannte Enttäuschungen und neue (falsche) Hoffnungen

In: Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit: feministische Analysen und Perspektiven, S. 321-339

Abstract

Die Autorin unterscheidet in ihrem Beitrag über die Entwicklungen und Perspektiven der Familienarbeit zwischen direkter und indirekter Förderung. Mit direkter Familienf6rderung wird durch Transferleistungen für innerfamiliäre Altenpflege und Kinderbetreuung eine Kompensation geleistet. Die indirekte Förderung, die Familien in Form der beitragsfreien Mitversicherung in der Krankenversicherung, der Witwenrente, des Ehegattensplitting und des "Familienlohns" gewährt wurde, hat hingegen das für die Bundesrepublik Deutschland typische "starke Ernährermodell" der Nachkriegszeit finanziell erst ermöglicht. Die Politik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf lässt nun seit Antritt der rot-grünen Bundesregierung einen deutlichen Richtungswechsel erkennen. Nun werden z.B. durch das neue Erziehungsgeld auch Müttern kleiner Kinder Anreize zur Erwerbstätigkeit gegeben und gleichzeitig werden Paare, in denen Väter einen Teil der Erziehungsverantwortung übernehmen, durch zusätzliche Elterngeld-Monate belohnt. Nach Einschätzung der Autorin wird jedoch durch das weiterhin geltende Ehegattensplitting nicht die familiale Arbeit selbst, sondern nur das Ernährermodell finanziert. Als Fazit ihrer kritischen Analyse der rot-grünen Reformpolitik stellt sie fest, dass das typische Modell innerfamiliärer Arbeitsteilung zwar "angekratzt" wird, dass aber gleiche Chancen von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt und die gleiche Verteilung von Familienarbeit durch die Reformen nicht erreicht werden. (ICI2)

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.