Globalisierungskritiker in Deutschland: zwischen moralisch ambitionierter Kritik und professionalisierter politischer Arbeit
In: Die Globalisierung und ihre Kritik(er): zum Stand der aktuellen Globalisierungsdebatte, p. 233-249
Abstract
Die Globalisierungskritiker wenden sich nach Ansicht der Autoren nicht - wie vielfach in den Medien behauptet - gegen die Globalisierung schlechthin, sondern ihre Kritik richtet sich vielmehr gegen die inter- bzw. transnational wirksamen ökonomischen Dimensionen der Globalisierungsprozesse. Die Autoren gehen in diesem Zusammenhang der Frage nach, wie die Globalisierungskritiker mit Konflikten und Widersprüchen umgehen, die sich aus den unterschiedlichen Einstellungen, Weltbildern und Zielvorstellungen ergeben. Sie arbeiten auf der Basis eigener empirischer Untersuchungen typische Deutungs- und Handlungsmuster von Globalisierungskritikern heraus und zeigen, dass diese in Deutschland ein komplexes Geflecht von heterogenen kollektiven Akteuren und Akteursgruppen bilden. Obwohl weder eine einheitliche Ideologie noch eine Vorgabe von inhaltlichen Schwerpunkten und Zielvorstellungen erkennbar ist, stellt sich die Frage, ob und in welcher Weise es der Globalisierungskritikerschaft gelingt, sich als handlungs- und durchsetzungsfähiger politischer Akteur zu erweisen. (ICI2)
Report Issue