Korruption ist Machtmissbrauch: zur Rolle der zivilgesellschaftlichen Organisationen bei ihrer Kontrolle
In: Macht: zwischen aktiver Gestaltung und Missbrauch, S. 103-117
Abstract
Korruption hat das Thema "Macht" über die Jahrhunderte wie ein Schatten begleitet. Wo Macht ausgeübt wird, findet sich regelmäßig auch Korruption. Die Mächtigen haben in allen Zeiten nur zu oft der Verlockung nicht widerstehen können, ja diesen Missbrauch von Macht als deren normalen Gebrauch betrachtet. Der Autor, der Begründer der Anti-Korruptionsorganisation Transparency International, analysiert Korruption somit als eine Form des Machtmissbrauchs. Vor dem Hintergrund seiner langjährigen internationalen Erfahrung als Manager und Direktor bei der Weltbank zeigt er die gesellschaftlichen Kosten von Korruption auf, weist aber gleichzeitig auch auf erfolgversprechende Gegenmaßnahmen hin, insbesondere auf die Gegenmacht zivilgesellschaftlicher Organisationen. Ein besonderes Anliegen ist dem Autor, die zentrale Bedeutung der Korruptionsbekämpfung für die Lösung der großen Menschheitsprobleme wie Armut, Umweltverschmutzung, Menschenrechtsverletzung und Krieg gerade im Zeitalter der Globalisierung aufzuzeigen. Zivilgesellschaftliche Organisationen sind unverzichtbar, um eine Art Gegenmacht gegen das Kartell der Korruption aufzubauen; sie sind eine Lobby für ein System, in dem Integrität ein Wettbewerbsvorteil ist, in dem der Ehrliche nicht der Dumme ist. Transparency International, die internationale Nichtregierungsorganisation gegen Korruption, wird als Beispiel für zivilgesellschaftliches Engagement vorgestellt. (ICA2)
Problem melden