Fremd im Sport? Barrieren der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in Sportorganisationen
In: Europa und seine Fremden: die Gestaltung kultureller Vielfalt als Herausforderung, p. 197-212
Abstract
Der Beitrag zu dem Verhältnis von einem durch Migrationsprozesse bewegten Europa und 'seinen Fremden' sowie der damit einher gehenden Gestaltung kultureller Vielfalt befasst sich mit der Frage, was Fremdheit im Sport ausmacht. Dabei werden drei Barrieren diskutiert, welche die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund trotz aller hohen Integrationsansprüche des organisierten Sports verhindern: Erstens können fehlende Erfahrungen mit den Körper- und Bewegungskulturen im Zuwanderungsland zu einer körperlichen Fremdheit des Menschen mit Migrationshintergrund in sportbezogenen Sozialzusammenhängen führen. Doch gerade bei der Gruppe der Menschen, deren Migrationshintergrund bereits ein, zwei oder drei Generationen zurückliegen, ist eine solche Fremdheit eher unwahrscheinlich. In diesem Fall ist zweitens denkbar, dass das 'Fremd sein' im Sport auf eine fehlende Passung von individuellen Lebensstilen der Menschen mit Migrationshintergrund und der in den Sportorganisationen dominanten Mitgliedergruppen zurückzuführen ist. Schließlich ist drittens denkbar, dass organisationale Barrieren, wie z.B. die Sportangebote, aber auch die Traditionen der Sportorganisationen, eine Integration verhindern. (ICG2)
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