Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2006

Zwischen Warlordfiguration und Quasi-Staat - Ansätze zu einer Typologie bewaffneter Gruppen

In: Gewaltordnungen bewaffneter Gruppen: Ökonomie und Herrschaft nichtstaatlicher Akteure in den Kriegen der Gegenwart, S. 38-52

Abstract

"Alle in diesem Sammelband untersuchten Gewaltordnungen lassen sich als Ausdruck und Resultat krisenhafter oder gescheiterter Staatskonsolidierung verstehen. Daraus lässt sich jedoch nicht der generelle Bedeutungsverlust des Staates oder gar das Ende der Staatlichkeit überhaupt ableiten, wie unter anderem in der Diskussion um die ‚neuen Kriege' hervorgehoben wird. Die untersuchten Beispiele zeigen, dass sich in den Kriegen der Gegenwart nicht nur Auflösungserscheinungen des staatlichen Gewaltmonopols, sondern auch Prozesse der (Re-)Monopolisierung der Gewalt beobachten lassen. Das vorgestellte begriffliche Instrumentarium ermöglicht es, die Stabilisierung, Dynamik und Auflösung gesellschaftlicher Machtverhältnisse jenseits oder sogar in Konkurrenz zu den staatlichen Ordnungsvorstellungen zu untersuchen. Die von Gewaltakteuren in zeitgenössischen Kriegen etablierten Ordnungsformen lassen sich mit Blick auf den Grad ihrer Institutionalisierung als Warlordfigurationen oder Quasi-Staat typologisieren, die Tendenzen zur Entwicklung von nachhaltigen Strukturen aufweisen." (Autorenreferat)

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