Das (Re-) Arrangieren von Feindbildern im geteilten Deutschland, in Polen und Bulgarien in der unmittelbaren Nachkriegszeit, 1945-1952
In: Die Destruktion des Dialogs: zur innenpolitischen Instrumentalisierung negativer Fremd- und Feindbilder ; Polen, Tschechien, Deutschland und die Niederlande im Vergleich, 1900-2005, S. 146-161
Abstract
Der Autor berichtet von den Ergebnissen eines Forschungsprojektes, das der "Leipziger Kreis - Forum für Wissenschaft und Kunst" in den Jahren 2003/2004 durchgeführt hat. Ziel des Projektes war es, die Reichweite einzelner Methoden bei der Untersuchung von Feindbildern aufzuzeigen, verschiedene Quellen auf ihre Aussagekraft zu Feindbildern zu überprüfen, der Innenperspektive (Feindbilder in Deutschland) eine Außenperspektive (die Deutschen als Feindbild) gegenüberzustellen sowie innerhalb Deutschlands drei Ebenen (Politik, Medien, Alltag) in einer Untersuchung zu verbinden. Der Autor greift aus den Forschungsergebnissen des Projektes zwei Feindbilder im Deutschland der Nachkriegszeit heraus, und zwar "Nationalsozialismus" und "Kapitalismus". Er betrachtet außerdem die unterschiedlichen Facetten der "Deutschen" als Feindbild in Bulgarien und Polen. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen: Welche Facetten von Feindbildern artikulieren verschiedene soziale Gruppen auf unterschiedlichen räumlichen Bezugsebenen (z.B. Politiker einer Reichspartei, Redakteure und Publizisten regionaler Zeitungen sowie sogenannte "kleine Leute" einer Stadt)? Welche Kontinuitäten und welcher Wandel lassen sich in den Feindbildern herausarbeiten bzw. welche Voraussetzungen und Faktoren führen zur Tradierung alter und zum Entstehen neuer Feindbilder? (ICI2)
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