Moderner Staat und moderne Bürokratie bei Max Weber
In: Max Webers Staatssoziologie: Positionen und Perspektiven, S. 121-156
Abstract
In den soziologischen Grundbegriffen von Max Weber heißt es: "Staat soll ein politischer Anstaltsbetrieb heißen, wenn und insoweit sein Verwaltungsstab erfolgreich das Monopol legitimen physischen Zwanges für die Durchführung der Ordnungen in Anspruch nimmt." Diese Definition ist nach Meinung des Autors vor allem geeignet, um den modernen Staat und die moderne Bürokratie aufeinander zu beziehen. Mit den aufgeführten Merkmalen lassen sich nicht nur die wichtigsten Dimensionen von Webers Staatsbegriff erschließen, sondern es wird zugleich auch ein enger Bezug zur Bürokratie (Verwaltungsstab) durch das Merkmal des Anstaltsbetriebs bzw. der Anstalt hergestellt. Durch dieses herrschaftsbezogene Verständnis gerät der bürokratische Apparat als eine staatssoziologische Größe in den Blick, dessen Entstehung nicht nur an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist, sondern nach Weber auch die "Keimzelle des modernen okzidentalen Staates" bildet. Der Autor nimmt in seinem Beitrag eine ausführliche Bewertung des Bürokratiemodells von Max Weber vor und diskutiert dessen Herrschaftstypologie von Politik und Verwaltung anhand von drei Themenschwerpunkten: (1) Herrschaft mittels eines bürokratischen Verwaltungsstabes, (2) Herrschaft des Verwaltungsstabes und (3) Beamtenherrschaft. (ICI)
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