Geschlechterkonstruktion im Prozess der Rezeption politischer Berichterstattung
In: Medien - Politik - Geschlecht: feministische Befunde zur politischen Kommunikationsforschung, S. 172-187
Abstract
Der Beitrag untersucht wie sich im Prozess der medialen Politikvermittlung RezipientInnen geschlechtlich positionieren. Anhand einer qualitativen Analyse wird deutlich, dass eine alternative geschlechtliche Selbstpositionierung außerhalb der gesellschaftlichen Zuschreibungspraxen und jenseits der von Medientexten angebotenen Subjektpositionen noch immer schwierig ist. So scheint es für männliche Rezipienten weitgehend selbstverständlich zu sein, sich gesellschaftlichen Erwartungen entsprechend als an der Politikberichtestattung interessiert zu positionieren, während Rezipientinnen eine Vielzahl unterschiedlicher, zum Teil widersprüchlicher Subjektpositionen einnehmen. Damit wird die Verwobenheit von gesellschaftlichem Geschlechterdiskurs, medialer Geschlechterpositionierung und Selbstpositionierung in ihrer Komplexität sichtbar. (RG2)
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