Grundlagen einer medienorientierten Krisenkommunikation
In: Netzwerk Kommunikation in Zeiten der Krise, S. 221-246
Abstract
Der Verfasser behandelt in Krisen übergreifender Perspektive die Kommunikationsbeziehungen zwischen Sicherheitspolitik, Militär und Öffentlichkeit und bezieht sie, in einem Modell systematisiert, auf die unterschiedlichen Phasen der Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge von Krisen und Kriegen. Dabei geht es um den Primat der Politik, um Informationsmanagement, Krisenjournalismus, Themenkarrieren und Medienwirkungen. Es wird deutlich, dass die Medien in den angesprochenen Kommunikationsbeziehungen eine besondere Relevanz besitzen. Sie berichten nach eigenen Regeln und prägen damit die Sichtweise des Publikums. Auf der anderen Seite werden die Medien durch das sicherheitspolitische und militärische Informationsmanagement beeinflusst. Verlautbarungsjournalismus gewinnt an Boden, unabhängiger Recherchejournalismus verliert. Die Themenkarriere beginnt mit einer weitgehenden Ignorierung im Frühstadium, Dramatisierung bei Kriegsbeginn und schwindendem Interesse im weiteren Verlauf des Konflikts. Länger andauernde Krisen und Prozesse der Krisenbewältigung werden so medial marginalisiert. (ICE2)
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