Kommunikative Raumkonstruktionen als (Proto-)Governance
In: Governance und Raum, S. 27-48
Abstract
Der analytische Ansatz der kommunikativen Raumkonstruktion weist darauf hin, dass das Ausgangsmaterial für kommunikative Abstimmungsprozesse in Governance-Arrangements Raumdeutungen sind, die aus Proto-Governance-Prozessen hervorgegangen sind. Die Konstruktion von Raumdeutungen und die Rolle von Kommunikationsprozessen sind in der bisherigen Governance-Forschung jedoch nur selten in den Blick genommen worden. Im vorliegenden Beitrag werden daher die bestehenden Ansätze skizziert und ein theoretisches Modell vorgestellt, das, auf der Ebene einer Proto-Governance ansetzend, klären soll, wie sich die kommunikative Konstruktion von Raumdeutungen und die Entwicklung von Kultur- und Identitätsräumen vollziehen. Das theoretische Modell wird weiter entwickelt, indem gezeigt wird, wie die entstandenen Kultur- und Identitätsräume im Rahmen von kommunikativen Prozessen rekonstruiert bzw. transformiert werden. Die Rekonstruktionen von Raumdeutungen können zum einen eher beiläufig und quasi "unintendiert" verlaufen, dessen Formen als Proto-Governance bezeichnet werden. Sie können aber auch hochgradig intentional und strategisch vorangebracht werden, was als Governance verstanden wird. Der Beitrag diskutiert abschließend einige Fragen der Macht in (Proto-) Governance-Prozessen. (ICI2)
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