Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2011

Performing the State: Staatlichkeit zwischen Recht und Gewalt

In: Gewalt, S. 129-147

Abstract

Der Ausgangspunkt des vorliegenden Beitrags ist die These, dass die Gewalt nicht das Andere der Ordnung, sondern ihr konstitutives Moment darstellt. In der Moderne ist es der Staat, der zum übergeordneten Garanten der Ordnung wird und damit das Recht auf Gewaltausübung erhält. Nach Auffassung der Autorin ist es jedoch wichtig, den Staat nicht als normatives Ideal vom Vollzug gesellschaftlicher Praxis abzulösen, sondern die performative Hervorbringung des Staates im Zusammenhang gesellschaftlicher Praktiken zu rekonstruieren. Der Fokus liegt dabei nicht darauf, die staatlichen Behörden und Instanzen einzuengen, sondern es muss die Vielzahl sozialer Praktiken und technischer Verfahren berücksichtigt werden, die auf die Führung und Selbstführung der Menschen im Sozialen abzielen ("Gouvernementalität"). Eine solche "Ethnografie des Staates" rückt ab von einem universalen Bild des Staates und gibt der Umstrittenheit, der Dynamik sowie dem Austarieren einen Raum in permanenten Staatsbildungsprozessen. Am Beispiel der jüngeren Sicherheitspolitik lassen sich der Autorin zufolge Verschiebungen in den Legitimationsfiguren hinsichtlich der Aufrechterhaltung sozialer Ordnung und damit auch des Einsatzes staatlicher Überwachung und Gewalt feststellen. (ICI2)

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