Sammelwerksbeitrag(elektronisch)2011

Homo homini lupus - Naturzustand und Kriegszustand bei Thomas Hobbes

In: Handbuch Kriegstheorien, S. 178-190

Abstract

Wenn wir heute von Krieg reden, denken wir gewöhnlich an bewaffnete Konflikte zwischen Staaten, allenfalls noch an Bürgerkrieg als einen mit Waffen ausgetragenen Konflikt zwischen verschiedenen Gruppen innerhalb eines Staates. Ganz anders Hobbes: Der Krieg zwischen Staaten ist allenfalls am Rande sein Thema und auch dann vornehmlich zur Illustration seiner These vom Naturzustand als Krieg aller gegen alle. Auch der Bürgerkrieg ist nicht sein Thema, obwohl die Bürgerkriegserfahrung zweifellos ein gewichtiger Hintergrund seiner Überlegungen ist. Denn eines seiner zentralen Anliegen ist es, durch seine Schrift bei den Bürgern zu einem Rechtsbewusstsein beizutragen, das nach seiner Überzeugung den Bürgerkrieg in England beenden würde. Hobbes Intention ist es, den Bürger durch eine für jedermann mittels rationaler Schlüsse einsehbare Rechtspflichtenlehre von der Notwendigkeit des Gehorsams gegen den Souverän zu überzeugen. Für diese Beweisführung abstrahiert Hobbes zunächst von allen staatlichen Bindungen der Menschen und erhält so einen kontrafaktisch angenommenen Zustand der Menschen ohne eine sie unter das Recht zwingende Gewalt, den so genannten Naturzustand, der seiner Analyse nach ein Krieg aller gegen alle ist. Dieser Krieg ist also zunächst ein Konflikt zwischen Individuen, dessen Analyse durch Hobbes in dem Beitrag zunächst wiedergegeben wird. Danach wird anhand der wenigen Stellen, in denen Hobbes auf das Verhältnis zwischen Staaten eingeht, beurteilt, inwieweit die Analyse des Naturzustandes auf das Verhältnis zwischen Staaten übertragbar ist. (ICB2)

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