Vom Staat zum Lager: von der Biopolitik zur Biokratie
In: Der Nomos der Moderne: die politische Philosophie Giorgio Agambens, S. 59-76
Abstract
Der Verfasser stellt in seiner Auseinandersetzung mit Agamben den Schlüsselbegriff des Lagers in den Mittelpunkt. Er zeichnet dabei nach, wie sich Agambens Diagnose vom Lager als Nomos der Moderne konsequent aus dessen rechts- und geschichtsphilosophischen Prämissen entwickeln lässt, gibt jedoch ebenfalls zu bedenken, dass dadurch soziale Hegemonieverhältnisse eher verdeckt werden könnten, zumal sich eben diejenigen drastischen Behauptungen wie die von der straflosen Tötbarkeit der zeitgenössischen Inkarnationen des homo sacer, die das Lager überhaupt erst zu einem solchen Schreckensbild machen, empirisch nicht aufrecht erhalten lassen. Marxistische Erklärungsansätze könnten sich demgegenüber letztlich als überlegen erweisen. (ICE2)
Problem melden