Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2012

Crisis? What Crisis?: zur Logik der Spekulation oder Warum die Hypotheken-Krise lehrt, dass die nächste Krise kommt

In: Entfesselte Finanzmärkte: soziologische Analysen des modernen Kapitalismus, S. 183-199

Abstract

Der Verfasser untersucht die systematischen Voraussetzungen der Finanzmarktkrise. Er zeichnet zunächst die Prozesse nach, innerhalb derer die in der modernen Geldwirtschaft angelegte Logik der Spekulation auf die Spitze getrieben worden ist. In kritischer Auseinandersetzung mit der orthodoxen ökonomischen Theorie wird gezeigt, dass Finanzmärkte von einer zunehmenden Verwissenschaftlichung der Spekulation gekennzeichnet sind. Diese Verwissenschaftlichung geht mit dem (überschätzten) Glauben der Finanzakteure einher, fundamentale Unsicherheiten durch die Entwicklung immer weiter differenzierter Finanzprodukte handhabbar machen zu können. Der Verfasser greift auf die Erkenntnisse der soziologischen Theorie zurück und macht die Unterscheidung zwischen Risiko und Unsicherheit fruchtbar, um die vielfältigen Probleme bei der Handhabung von Risiken aufzuzeigen. Finanzkrisen sind für den Verfasser wiederkehrende Ereignisse, die in der kapitalistischen Geldordnung systematisch angelegt sind, da Geldpreise und der Wert materieller Güter durch Spekulation immer weiter entkoppelt werden können. Letztlich sind Wertpapierpreise auf Finanzmärkten einer potenziell unbeschränkten Steigerungslogik ausgesetzt. (ICE2)

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