Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2011

Migranten und Kriminalität: wissenschaftliche Erkenntnisse zur Darstellung in den Medien

In: Nationale Identität und Integration: Herausforderungen an Politik und Medien in Frankreich und Deutschland, S. 142-157

Abstract

Die konkreten Auswirkungen der medialen Darstellung von Migranten sind bisher kaum empirisch erforscht worden. Wegen der Komplexität der Wirkungsmechanismen entziehen sie sich weitgehend dem empirischen Zugriff. Allerdings gehen alle - Wissenschaftler, Politiker, interessierte Bürger und auch ein Teil der Medienmacher - davon aus, dass Medien bei der Integration eine wichtige Rolle spielen. Es wird davon ausgegangen, dass der Negativismus mit der grellen Facette von Kriminalität und Gewalt die Integration der Migranten, insbesondere die Integration der Muslime, behindert. Bei den Einheimischen schürt er Ängste, Vorbehalte, Vorurteile und Ressentiments gegenüber den Migranten, und bei den Migranten verstärkt er das Gefühl, verkannt zu werden und nicht willkommen zu sein. Hinderlich wäre allerdings auch eine Tabuisierung der Integrationsprobleme. Die Probleme im Zusammenhang mit Migration und Integration sind ein wichtiger und notwendiger Bestandteil des öffentlichen Diskurses, wenn dabei die Ursachen und Lösungen nicht einseitig den Migranten zugeschoben werden, sondern auch die Defizite der bisherigen deutschen Migrations- und Integrationspolitik Beachtung finden. Genauso wichtig ist, dass die Probleme nicht das mediale Bild von Migration und Integration dominieren. Erforderlich ist eine ausgewogene Balance von negativen und positiven Aspekten. (ICF2)

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.