Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2012

Migrationsgesellschaft

In: Medien und Minderheiten, S. 15-35

Abstract

Die Migration ist nach Meinung des Autors eine universale Praxis und allgemeine menschliche Handlungsform. Sie war immer ein bedeutender Motor gesellschaftlicher Veränderung und Modernisierung. Migranten können in dieser Perspektive als Akteure verstanden werden, die neues Wissen, Erfahrungen, Sprachen und Perspektiven in unterschiedliche soziale Zusammenhänge einbringen und diese mit gestalten. In Europa hält sich jedoch hartnäckig eine Negativ- und Defizitperspektive, die Migration vor allem in Verbindung mit Armut und Kriminalität, als störend, bedrohend und fremd thematisiert. Die diskursiven und kulturellen Konsequenzen der vornehmlich auf Abwehr und Kontrolle abzielenden Politik des 20. Jahrhunderts sind Bestandteil auch heute noch bedeutsamer kultureller Praxen, in denen "Ausländer", "Migranten" und "Menschen mit Migrationshintergrund" als Fremde und nicht Zugehörige konstruiert und behandelt werden. Die Auseinandersetzungen um die symbolischen Grenzen national-ethnisch-kultureller Zugehörigkeit können somit als ein diskursiver Prozess verstanden werden. Wer ein Migrant ist, hängt vom Ergebnis kontextspezifischer, lokaler Praxen ab, wobei mit dem Begriff "Migrant" sehr unterschiedliche Phänomene bezeichnet werden. Deshalb wird im vorliegenden Aufsatz versucht, einige der relevanten migrationswissenschaftlichen Perspektiven auf Migrationsverläufe und -phänomene zu erläutern. Ein besonderes Augenmerk wird in diesem Zusammenhang auf die Perspektive einer "multikulturellen Gesellschaft" sowie auf die "Transmigration" gelegt. (ICI2)

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